Im Sommersemester 2017 haben wir die Siegener Studierenden im Rahmen einer gemeinsam mit anderen nordrhein-westfälischen Hochschulbibliotheken durchgeführten Erhebung gefragt, wie sie unsere Angebote bewerten, welche Dienstleistungen ihnen wichtig sind, und wo wir unseren Service verbessern können.
Über den BibBlog berichten wir in einer Folge von Beiträgen über zentrale Ergebnisse der Befragung. Außerdem möchten wir über Maßnahmen und Neuerungen informieren, die wir in der Zwischenzeit aufgrund der Rückmeldungen und Anregungen aus der Umfrage umgesetzt haben, bzw. noch umsetzen werden.
In diesem Beitrag steht das Thema „die UB als Lern- und Arbeitsort“ im Mittelpunkt.
Die Auswertung der Nutzerbefragung bestätigt einen Trend, der in den vergangenen Jahren für das gesamte Bibliothekswesen zu beobachten ist: Trotz zunehmenden Angebots an elektronischen Medien, die ein zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen, gewinnen der Aufenthalt und das Arbeiten in der Bibliothek einen immer höheren Stellenwert.
Bevorzugte Bibliotheksstandorte der Siegener Studierenden waren bis zum Beginn der Sanierungsarbeiten im Herbst 2017 die Hauptbibliothek Adolf-Reichwein-Straße (AR) sowie die Teilbibliothek Unteres Schloß (US). Bei ihren Besuchen halten sich die Studierenden durchschnittlich deutlich mehr als zwei Stunden in unseren Räumlichkeiten auf. Der Wert derjenigen, die der Aussage „ziemlich“ oder „völlig“ zustimmen, immer einen freien Platz zum Lernen zu finden, liegt dabei mit über 60% weit höher als der Landesdurchschnitt (44%).
Im Gegensatz dazu wurden Arbeitsatmosphäre und Ausstattung eher kritisch beurteilt. Für die alte Hauptbibliothek mit ihrem 70er Jahre Flair in Orange und Dunkelbraun wundert diese Kritik nicht. Als besonders verbesserungswürdig wurden die Stromversorgung, die Klimatisierung und die Arbeitsmöglichkeiten für Gruppen genannt (siehe Gesamtauswertung).
Die Planungen für die von Grund auf neu gestaltete Bibliothek auf dem Adolf-Reichwein-Campus greifen deshalb bereits Vieles von dem auf, was uns die Studierenden im Rahmen der Umfrage mit auf den Weg gegeben haben.
Im Mittelpunkt steht die Ausstattung mit neuester Technik und IT-Infrastruktur. Diese beginnt mit einer ausreichenden Zahl an Steckdosen und reicht weiter zur Installation von Team-Monitoren in den Gruppenarbeitsräumen bis hin zur standardmäßigen Ausstattung der Schulungsräume mit moderner Medientechnik wie Annotations- und Streamingmöglichkeit.
Für eine erhöhte Aufenthaltsqualität in den Bibliotheksräumlichkeiten sollen eine neue Klimaanlage, die Ausstattung mit neuem Mobiliar und die Umsetzung eines durchdachten Farbkonzepts sorgen.
Schließlich werden wir dem vielfach geäußerten Wunsch nach mehr Arbeitsplätzen zum gemeinsamen Lernen und nach variableren Arbeitsmöglichkeiten nachkommen. Das Konzept für die sanierte Hauptbibliothek sieht ein modulares System vor, bei dem die Flächen in unterschiedliche Zonen eingeteilt sind – mal für die konzentrierte Einzelarbeit, mal für das Arbeiten in Gruppen, mal für kreatives Brainstorming oder entspanntes Zeitungslesen.