Als Bernd Weimar (geb. 1961 in Roth bei Marburg) elf Jahren alt war, bekam er von seinen Eltern seine erste Kamera geschenkt. Acht Jahre später kaufte der inzwischen gelernte Buchbinder von seinem ersten Gehalt eine Spiegelreflexkamera: aus anfänglichen Schnappschüssen wurde ein passioniertes Hobby.
Fotografien aus einer seit 2014 enstandenen Serie von Landschafts- und Stadtaufnahmen werden nun erstmals in der Ausstellung „Impressionen mit rotem Schirm“ vom 5. September bis 1. Oktober 2018 in der Passage der Teilbibliothek im Unteren Schloß (US) gezeigt.
Bei einem Waldspaziergang 2014 entdeckte er mit seiner Kamera einen weggeworfenen roten Plastikstuhl am Wegesrand. Der Kontrast zwischen dem dunklen Blätter- und Schattenspiel und dem leuchtend roten Stuhl faszinierte ihn so, dass er eine große Serie von Landschafts- und Stadtaufnahmen mit dem Motiv eines roten Schirms zu fotografieren begann. Fortan begleitete ihn der Schirm auf vielen Spaziergängen und Reisen. Der Widerspruch zwischen schwarz-weiß eingefangener Landschaft und rotem Schirm als Fremdkörper darin, verleiht dem Motiv auf den Brücken von Venedig eine fröhliche Verspieltheit, in Felsspalten eine melancholische Tiefe. Das Betrachten der Bilder wird so zu einem Wechselspiel der Impressionen.
Zur Eröffnung am 5. September 2018 um 14.00 Uhr wird Herr Weimar in einem Gespräch mit Jessica Stegemann über die Idee, Technik und Entstehung seiner Bilder sprechen.
Zudem wird die Grundgesetz-Handschrift, die 2017 im Rahmen der Universitätsaktion „Eine Uni – ein Buch. Das Grundgesetz“ entstanden ist und von Herrn Weimar nun kunstvoll eingebunden wurde, der Universitätsbibliothek übergeben.