Der Volksschriftsteller Karl May (1842 – 1912) gehört zu den meistgelesenen Autoren deutscher Sprache. In zahlreichen Bänden erzählt er von Abenteuern auf seinen imaginären Reisen durch den Orient und den wilden Westen. Gleichbedeutend mit seinem umfangreichen Werk (Reiseerzählungen, Romane, Humoresken, Ratgeber, Lyrik und ein Drama) stehen die Namen seiner berühmten Figuren Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi: Kämpfer für das Gute und unermüdliche Streiter für Gerechtigkeit; exemplarische Vorläufer moderner Comic-Helden. Bis heute sind es diese Charaktere, die Mays Literatur repräsentieren und sich mit Hilfe unterschiedlicher Medialisierungsformen fest im Kollektivbewusstsein der zumeist deutschen Leserschaft verankert haben. Den Höhepunkt seiner medialen Präsenz erreichte Mays Werk in den sechziger Jahren durch die bekannten Kinofilme der Rialto und der CCC-Filmkunst, die frei auf den Reiseerzählungen des Schriftstellers basierten. Lex Barker und Pierre Brice wurden durch diese Welle deutscher Western und Abenteuerfilme zu nationalen Stars und prägen bis heute das Bild von Old Shatterhand und Winnetou. Zahlreiche weitere Adaptionen in Form von Bühneninszenierung (vor allem die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg und Elspe gehören zu den jährlichen Highlights der Freiluftsaison), Hörspielen und Literatur festigen den Namen Karl May nach wie vor als bedeutende Persönlichkeit der Unterhaltungsliteratur.
Zur Popularität des Autors gehört auch das Printmagazin „Karl May & Co.“ vom gemeinnützigen Verein Mesacalero, das seit 1984 vierteljährlich erscheint. Die ehemals „Karl May Rundbrief“ benannte Zeitschrift ist eine Produktion von May-Fans für May-Fans und entsteht auf ehrenamtlicher Basis. Die Ausgaben umfassen heute etwa 92 Seiten und werden durch einen Zusammenschluss von Anhängern Karl Mays aus den Bereichen Journalismus, Design und Wissenschaft gestaltet.
Die Schwerpunkte bilden dabei das Leben sowie die Rezeption Karl Mays und seiner o.g. Adaptionen. So stehen häufig die Bühneninszenierungen und die Verfilmungen der sechziger Jahre mit Berichten über Drehorte, Schauspieler und Produktionsgeschichten, aber auch die umfangreiche Quantität an Hörproduktionen im Vordergrund. Der an Karl May interessierte Leser erhält einen facettenreichen Einblick sowohl in die Lebenszeit des Schriftstellers als auch in die nicht endende mediale Entwicklung seines Werks bis heute.
Durch ihre langjährige Reputation als ernstzunehmende Sekundärliteratur über den Volksschriftsteller Karl May sowie durch ihre fundiert recherchierten Beiträge wird die Zeitschrift „Karl May & Co.“ inzwischen auch in der Karl-May-Forschung als Quelle anerkannt und genutzt. Auch auf den regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen der sehr aktiven Karl-May-Szene, so z.B. die Karl-May-Gesellschaft, die Karl-May-Filmfeste oder die Karl-May-Festtage in Radebeul, ist das Magazin präsent.
Dr. Kai Naumann, Film- und Literaturwissenschaftler und Kulturjournalist
Webseite: http://the-beyond.de/wer-wir-sind/
Source: http://karl-may-wiki.de/index.php/Datei:KMC_150.jpg Licence: Copyright Mescalero e.V.
Titel: Karl May & Co.: das Karl-May-Magazin
Ort / Verlag, Jahr: Borod: Mescalero, 1993-
ISSN: 1434-0356; 1434-0356
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