Die dritte Ausgabe der Zeitschrift „denkste: puppe / just a bit of: doll (de:do), ein multidisziplinäres Online-Journal für Mensch-Puppen-Diskurse“, erscheint als Doppelheft, dessen gemeinsamer Themenschwerpunkt lautet: „puppen/dolls like mensch – puppen als künstliche menschen.“
puppen/dolls like mensch – puppen als künstliche menschen: Mit diesem Fokus wird ein Thema aufgegriffen, das Menschen seit der Antike berührt und bis heute ihren Verstand und ihre Imagination, ihre Bedürfnisse und ihre Gefühle in Unruhe versetzt.
In Mythologien, literarischen Fiktionen und Narrativen für Erwachsene und Kinder, in Werken der bildenden Künste, im Film, in mechanisch-technischen Anwendungen und Utopien, in den performativen Künsten, in der (Spiel-)Pädagogik und in den verschiedenen Bereichen der Popkultur wirft das Motiv der Puppe mit seinen unterschiedlichsten Ausdrucksformen immer auch existenzielle Fragen auf: Wer und was ist der Mensch? Die Puppe als künstlicher Mensch ist in gewisser Weise wie mensch, ohne Mensch zu sein. Als von Menschen geschaffene Abbilder, Vorbilder, Nachahmungen und Entwürfe des Menschen spiegeln und bestätigen Puppen vorhandene Lebenswelten und loten gleichzeitig Potenziale und Abgründe des Mensch-Seins zwischen Utopie und Dystopie, zwischen Neugier und Hingabe, zwischen Horror und Glückseligkeit, zwischen Macht und Ohnmacht aus. Puppen/dolls like mensch – der doppelte Wortsinn betont die gegebene Ambiguität der Puppen und die spannenden, ihnen innewohnenden Ambivalenzen.
Im ersten Teilband (1.1) wird den Spuren und Erscheinungsformen des Puppenmotivs und der Puppe(n) – als literarisches Narrativ, als künstlerisches Motiv, als materialisiertes Objekt – vor allem im Kontext von bildender Kunst, Literatur, Fotografie, Theater und Androidentechnologien nachgegangen. Im zweiten Teilband (1.2) werden zum einen kinderliterarische und (spiel-)didaktische Texte akzentuiert, zum anderen sind hier verschiedene mediale und popkulturelle Formate aus den Bereichen Computerspiel, Comic-Film-Adaptation, Film (unterschiedlicher Genres) und dem Figurentheater versammelt sowie Thematisierungen der Verknüpfung von materiellen Artefakten und literarischen Narrativen. Rezensionen in Form von Essays über literarische Puppen-Narrative, eine Foto-Ausstellung und ein Ballett runden beide Ausgaben ab. Die zeitliche Spanne reicht vom Mittelalter bis in die Gegenwart und Zukunft und zeigt einmal mehr, wie über das Narrativ der Puppe uralte Menschheitsfragen in Traditionslinien eingebunden werden und sie auf faszinierende Weisen fortschreiben.
denkste: puppe – multidisziplinäre zeitschrift für mensch-puppen-diskurse
just a bit of doll – a multidisciplinary journal for human-doll discourses
Insa Fooken / Jana Mikota (Hrsg.)
Ausgabe 1.1 und 1.2 2020:
puppen/dolls like mensch – puppen als künstliche menschen
Siegen: universi 2020, 130 Seiten (I.I) und 129 S. (I.II) (DIN a 4, quer)
ISSN 2568 – 9363
Preis: je 11,- Euro, zusammen 22,- Euro
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