Von der Verschränkung unseres Alltags mit digitalen Medien bis hin zum Erlebniswert technisch-responsiver Räume über das ‚Attunement‘ atmosphärisch gestimmter Arbeitsplätze: All diese Formen der Einbettung oder des Eintauchens in mediatisierte Umwelten finden ihre Bezeichnung als Immersion. Die Immersion ist dabei aber weder für digitale noch für artifizielle Umwelten reserviert.
Immersion stellt vielmehr eine Medienpraxis für die Konstruktion von Subjektivität und deren Grenzen dar. Subjektivität ist damit unter Bedingungen der Immersion eben keine Auflösungs- oder Täuschungsfigur. Denn so heterogen das Verfahren der Immersion auch sein mag, so zielt es doch auf die Frage nach neuen Bestimmungen des Selbst, des Körpers sowie der Emotionalität und nicht zuletzt der jeweils neu gesetzten Abgrenzung zur Umwelt ab.
Die Beiträge in diesem Heft versammeln solche Verfahren der Immersion anhand von Phänomenen wie dem Affekt, der Musik, der Leiblichkeit, der Animation, dem kollektiven Gedenken oder der kinematographischen Projektion.
Navigationen – Zeitschrift für Medien und Kulturwissenschaften, Jg. 19 (2019), Heft 1
IMMERSION.
Grenzen und Metaphorik des digitalen Subjekts
Thiemo Breyer / Dawid Kasprowicz (Hrsg.)
Siegen: universi 2019, 146 S.
ISSN 1619-1641
Preis: 13,- Euro