Elsevier – oder DEAL und kein Ende

Auch im zweiten Verhandlungsjahr konnte keine Einigung mit dem niederländischen Wissenschaftsverlag Elsevier für den Abschluss einer nationalen Lizenz im Rahmen des Projekts DEAL erzielt werden. Deshalb hier noch einmal ein Überblick zum Projekt DEAL und dem aktuellen Stand der Verhandlungen.

Worum geht es – Was ist DEAL

Unter Federführung der Hochschulrektorenkonferenz verfolgt das Projekt DEAL das Ziel, bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften der drei großen Wissenschaftsverlage Elsevier, Springer und Wiley abzuschließen. Das Rektorat hat dem Projekt auch ein entsprechendes Verhandlungsmandat für die Universität Siegen erteilt.

Über einen Konsortialvertrag auf Bundesebene soll eine finanzielle Entlastung von Hochschulen und sonstigen wissenschaftlichen Einrichtungen erreicht und der Zugang zu den Ergebnissen der eigenen wissenschaftlichen Arbeit wesentlich verbessert werden. Vor diesem Hintergrund gehört eine Open-Acces-Komponente zu den zentralen Forderungen des Projekts DEAL.

Wie ist der Stand der Verhandlungen

Die DEAL Verhandlungen starteten Mitte 2016 mit dem Verlag Elsevier. Entgegen aller Erwartungen konnte aber bisher keine Einigung mit Elsevier erzielt werden, da der Verlag sich nicht bereit zeigt, die Kernforderungen von DEAL zu erfüllen. Um den Verhandlungsdruck zu erhöhen, haben mittlerweile knapp 200 Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen ihre Elsevier-Abonnements gekündigt. Darüber hinaus sind namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Aufruf gefolgt, von ihren herausgeberischen Tätigkeiten für den Verlag zurück zu treten.

Was bedeutet das für die Universität Siegen und ihre Hochschulangehörigen

Die Universitätsbibliothek Siegen hat den Empfehlungen des Projekts folgend ihren Vertrag mit Elsevier zum Ende des Jahres 2016 gekündigt. Der Verlag lässt zwar über verschiedene Kanäle verlauten, dass die Zugänge zu den jeweils abonnierten Zeitschriften-Inhalten offen blieben, in der Realität scheint es jedoch von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedliche Regelungen zu geben.

Angesichts dieser Problematik bietet die UB Siegen einen eigenen Lieferdienst für Aufsätze aus Elsevier-Zeitschriften an, so dass die Hochschulangehörigen weiterhin einen Zugriff auf benötigte Inhalte haben.

Wie reagieren die anderen Verlage – Gibt es Lösungen für Springer und Wiley

Seit Mitte 2017 führt die Projektgruppe von DEAL parallel Gespräche mit den Verlagen Springer und Wiley. Diese Verhandlungen gestalten sich weitaus konstruktiver; beide Verlage zeigen sich damit einverstanden, auf die Kernforderungen von DEAL einzugehen. Für das laufende Jahr 2018 wurden jedoch zunächst Übergangslösungen vereinbart.

Springer

Die Übergangslösung für Springer sieht einen erheblich erweiterten Zugriff auf das Zeitschriften-Portfolio des Verlages vor. Während für die Angehörigen der Universität Siegen bisher lediglich eine begrenzte Anzahl an Zeitschriften zugänglich war, die sich aus den Abonnements der UB Siegen und dem sogenannten Cross Access über andere wissenschaftliche Einrichtungen ergab, sind seit Januar 2018 alle Springer-Titel ab Jahrgang 1997 freigeschaltet. Die Kosten sind dabei im Vergleich zu 2017 unverändert.

Wiley

Am Zugang zu den Wiley Zeitschriften ändert sich für die UB Siegen und ihre Nutzerinnen und Nutzer in 2018 nichts; der Umfang der Abnonnements ist unverändert, im Vergleich zu 2017 hat es jedoch keine Preissteigerung gegeben.

 

 

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